Archiv für den Monat August 2012

Casa Girasol

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Casa Girasol

Land: Peru
Ort: Calca und das Heilige Tal
Wetter: sehr warm, Abends kalt

Calca liegt im Heiligen Tal etwa eine Stunde von Cusco entfernt. Das Valle Sagrado des Rio Urubamba liegt 15 km nördlich von Cusco. Seine größten Attraktionen sind die stolzen Inkafestungen Pisaq und Ollantaytambo, doch das Tal birgt auch etwas friedvollere Inkastätten, geschäftige Märkte und hochgelegene Andendörfer. Mit seinem fruchtbaren Böden und dem angenehm milden Klima war das tief in die Berge eingeschnittene Tal für die Inka von großer Bedeutung. Feldbauterrassen ziehen sich die Berghänge bis in schwindelnde Höhen hinauf, um jeden Fleck der ertragreichen Erde zu nutzen. Der Terrassenbau ist eine der herausragenden und augenfälligen Kulturleistungen der Inka. Erst durch die Terrassierungen, die bis auf 4500 Meter Höhe reichen, konnte ausreichend landwirtschaftliche Nutzfläche geschaffen werden, um die Bevölkerung des Hochlandes zu versorgen.
Nach Calca verirrt sich normalerweise kein Tourist, wenn er nicht gerade auf einer der Farmen arbeitet. Dadurch dass Calca etwas tiefer liegt, ist es hier wärmer als in Cusco. Ich bin hier auf der Farm Casa Girasol mit zwischen sechs und zehn anderen Wwoofern aus aller Welt, die von Michael, einem Amerikaner, geführt wird.  Es ist hier sehr schön. Wir arbeiten normalerweise von 8 Uhr bis 12 Uhr. Die Arbeit besteht aus Pflanzen gießen, Samen säen, Setzlinge pflanzen, kochen, putzen, Beete anlegen und alles was sonst so dazu gehört, ist also nicht wirklich anstrengend. Michael hat  ausserdem einen Samenhandel und einen Laden in Pisaq, in dem typische peruanische Dinge verkauft werden. An einem Morgen haben wir bei einer „Hippi-Community“ ein komplett neues Beet angelegt. Es waren so viele Leute, dass man sich gegenseitig im Weg umgegangen ist, so habe ich mich dann fürs kochen entschieden. Unser Loch haben wir sogar oben von den Ruinen aus gesehen. Für die getane Arbeit darf ich hier auf der Farm – zwei Wochen – umsonst wohnen und essen. Das Gemüse kommt hier frisch aus dem Garten und für die sonstigen Dinge bekommen wir Geld um einkaufen zu gehen. Vor allem der Salat ist sehr lecker. Es wird jeden Tag gearbeitet, wenn man möchte, hat man einen beliebigen Tag in der Woche frei, da es hier in der Umgebung – dem Heiligen Tal – viel zu sehen gibt. Die letzten vier Tage war hier ein Festival zu Gunsten einer Heiligen. Es war sehr interessant. Die ganzen Tage fanden verschiedene Umzüge mit immer wieder den gleichen Gruppen statt – sehr komisch aber lustig. Verschiedene Stände mit Essen, Trinken und Souvenirs säumten die Straßen von Calca. Da war ich einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Bisher verpasste ich immer irgendwelche einheimische Feste.
Mein Geburtstag feierte ich hier mit den anderen Wwoofern. Es gab von mir selbstgemachte Kässpätzle, Bananeneis, Schokokuchen und natürlich Kiwibowle 🙂 Wir sind am Abend zusammen gesessen und haben Spiele gespielt. Es war aber lange nicht so schön wie mit euch LA´lern. Da habe ich euch und unsere Partys richtig vermisst 😦 Mittags war ich in Pisac auf dem Markt und habe mir ein tolles Geburtstagsgeschenk gemacht 🙂
Die meisten Besuche im Heiligen Tal beginnen im verschlafenen Pisac (2715m), nur 33 km von Cusco. Pisac ist für seinen ausgezeichneten Markt und seiner dramatischen Inkafestung Intihuatana, die gefährlich hoch über den Bergen throhnt bekannt. Diese Ruinen haben wir Wwoofer nach dem Arbeitseinsatz bei den Hippies bestiegen. Durch den Tip von denen mussten wir nicht einmal Eintritt zahlen, da wir den Hintereingang genommen haben 🙂 Die Festung liegt hoch über dem Dorf auf einem Bergplateau, umgeben von tiefen Schluchten auf beiden Seiten. Es ist ein spektakulärer und anstrengender Aufstieg über Terassen die sich an die Bergflanken schmiegen und über Felspfade, die zu massiven, steinernen Torwegen führen. Die mit jedem Schritt schöner werdende Aussicht über das Tal des Rio Urubamba und auf die Berge der Umgebung lohnt die Mühe.
An meinem freien Tag besuchte ich Moray – amphietheaterliche Terassen, Salinas – in denen seit der Zeit der Inka bereits Tausende Salzpfannen abgeerntet wurden und Chinchero – mal wieder Inkaruinen. An dem Tag ging es mir magentechnisch zum ersten mal nicht so gut. Irgendwas ist da rum gegangen. Bei den anderen war es aber schlimmer.
An einem Mittag sind wir zusammen zu einem heißen Thermalbad, das aber leider nicht die versprochenen 45° sondern vielleicht 30° hatte. Den Weg zurück nach Calca sind wir gelaufen, wo ich auch  noch umgeknickt bin und dabei meine Legging und mein Knie ruiniert habe – eine Narbe mehr 🙂
Es waren zwei schöne und etwas ruhigere Wochen. Ich hätte es dort auch noch länger ausgehalten, da ich aber nicht mehr so viel Zeit in Peru habe, weil der Grenzbeamte mir nur 60 Tage gegeben hat muss ich mich langsam Richtung Bolivien aufmachen. Jetzt wird aber erst noch zwei Wochen in Cusco spanisch gelernt.

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Cusco

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Cusco

Land: Peru
Ort: Cusco
Wetter: Sonnenschein, windig, Abends sehr kalt

Cusco trohnt auf 3300 m Höhe an einer Kreuzung an der jahrhundertalte Anden-Traditionen auf das moderne peruanische Leben treffen. Als älteste, ständig bewohnte Stadt des Kontinents war sie einst die wichtigste Festung des Inkareichs und ist heute die unbestrittene archäologische Hauptstadt Amerikas und eines der am besten erhaltenen lebenden Kolonialmuseen  des Kontinents. Massive Inkamauern säumen die steilen, schmalen Pflasterstraßen und Plazas. An jeder Ecke gibt es Souvenirstände und sehr viele Touristen. Auch wenn Cusco kurz davor steht von internationalen Touristen komplett überrannt zu werden, lassen sich sein Charme und seine atemberaubende Lage nicht leugnen.  Durch die vielen Touristen ist Cusco im Verhältnis zum nördlichen Peru auch etwas teurer. Bisher verbrachte ich nur zwei Tage in Cusco. Von hier aus ging es dann in das Nahe gelegene Calca auf eine Farm. Jetzt bin ich wieder zurück in Cusco, wohne bei einer netten Familie und werde dort zwei Wochen Sprachschule machen. Am Wochenende geht es nach Machu Picchu.

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Huacachina

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Huacachina

Land: Peru
Ort: Huacachina
Wetter: richtig heiß

Nach nur drei Stunden Busfahrt steht man inmitten hoher Sanddünen einer Oase und Dattelpalmen. Es ist hier ein herrlicher Platz um zu entspannen. Nach einer Woche im trüben und lauten Lima einfach schön – Sonnenschein pur! Von den Dünen kann man sich mit dem Board in die Tiefe stürzen. Da ich das in Namibia schon gemacht habe und das dort viel besser und professioneller aussah, würde ich Namibia dafür immer bevorzugen. Trotzdem bin ich die Dünen mit ihrem heißen Sand hoch gekrakselt um wieder tolle Bilder zu bekommen – was man nicht alles tut 🙂 Ansonsten hab ich hier am Pool gelesen und sitze gerade mit einem Radler auf der Terasse und schreibe diese Zeilen. Nachher geht es mit dem Bus, ca. 16 Stunden nach Cusco.

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Lima

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Lima

Land: Peru
Ort: Lima (Hauptstadt)
Wetter: warm, regnerisch

Nach einer angenehmen Busfahrt bin ich nun in der Hauptstadt von Peru angekommen. Hier leben heute offiziell zehn Millionen Menschen. Die vielen Autos mit ihrer huperei bilden eine ständige Lärmkulisse. Leider scheint die Sonne hier im Winter selten aber trotzdem ist es hier auch in der Nacht angenehm warm. Ich wohne hier in einer Studentenunterkunft im Stadtteil Miraflores, an die ich durch Simon Weiß gekommen bin. Es ist hier ganz gemütlich und ruhig. Zum gut besuchten Einkaufs- und Restaurantzentrum Larcomar, das direkt in die Steilküste eingebaut wurde sind es fünf Minuten, von wo man einen schönen Blick auf die Küste hat. Miraflores ist wie auch Barranco ein moderner Stadtteil von Lima. Hier wird der Autosmog vom Wind des nahen Meeres erträglicher. Die Parks, Villen und Schoppingcentren erinnern an eine westeuropäische Großstadt. Der Strand ist aber leider nicht so schön, da gleich neben an die Autos vorbei rasen. Das Altstadtzentrum mit vielen architektonischen Bauten, verschiedenen Plätzen und Kirchen ist schön aber nach Dunkelheit sollte man hier nicht mehr herrum laufen. Im Stadtteil Barranco reihen sich die Bar´s aneinander. Dank Simon, der mich auf die Gästeliste mit freiem Eintritt in den Club Help gesetzt hat, wird heut Abend zum Abschluss noch etwas gefeiert. Einen Tag machten wir eine Stadtrundfahrt und die anderen Tage besichtigten wir die verschiedenen Stadtteile von Lima und den Wasserpark. Bisher fühlte ich mich hier recht sicher, obwohl ich einige nicht so schöne Dinge über Lima gehört habe. Die Busse kann man ohne Probleme benutzen. Lima ist sehr teuer! Es gibt nur normale Supermärkte in denen man aber alles bekommt. Wir haben uns hier sogar ein Glas Nutella gegönnt 🙂 Gestern hab ich zum ersten mal selbst geschabte Spätzle gemacht, lecker 🙂 Morgen geht es mit dem Bus weiter nach Pisco.

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Huaraz

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Huaraz

Land: Peru
Ort: Huaraz
Wetter: warm

Am Morgen um 6 Uhr bin ich mit Movil Tour´s in Huaraz angekommen. Schlafen konnte ich natürlich wieder nicht wirklich. Am Terminal wartete ich dann etwa bis 8 Uhr bis ich im Hostel einchecken konnte. Huaraz liegt in einer der schönsten Bergregionen der Welt zwischen den Cordillera Huayhuash und den Cordillera Blanca. Die Gebirgskette zählt zur weltweit höchsten  außerhalb des Himalayas. Die ersten zwei Tage habe ich mich erst wieder an die Höhe gewöhnt, den Markt besucht und die verschiedenen Umzüge zum Nationalfeiertag der Unabhängigkeit angeschaut. Am Montag ging es mit einer sechsköpfigen Gruppe zum viertägigen Santa-Cruz-Trek. Dabei waren Michael und Ingrid (Österreicher), Steffen, drei Israelis, ein Führer und der Eselführer. Am Morgen um 6 Uhr wurden wir mit einem Van abgeholt und zum Eingang des Parque Nacional Huascrán (2900m) gefahren. Unser Gepäck wurde auf die Esel geladen und wir marschierten mit unserem Tagesrucksack los. In den vier Tagen waren es insgesamt 51 km in 13 Stunden (reine Laufzeit) und eine Höhe von bis zu 4750m. Wie haben viele schneebedeckte Gipfel, Andenseen und schöne Landschaften gesehen, unter anderem auch den 5999m hohen Artesonraju welcher der Berg aus dem Spielfilm-Logo von Paramount Pictures ist. Jeden Morgen wurde um 7 Uhr aufgestanden um halb 8 Uhr gefrühstückt und um ca. 8 Uhr losgelaufen. Die Nächte im Zelt waren sehr kalt, zum Glück hatte ich zwei Schlafsäcke dabei 🙂 Der Trek war anstrengend aber mit ein bisschen Kondition gut machbar. Hatte am Anfang bedenken, aber andere hatten mehr zu kämpfen als ich. Die Rückfahrt nach Huaraz war etwas unorganisierter. Wir mussten mit den öffentlichen Collectivos fahren, in denen man kaum Platz hatte und die total überfüllt waren. Die dreistündige Fahrt über holprige und unasphaltierte Straßen war der Horror. Im Hostel angekommen, kochten wir mit Ingrid und Michael noch etwas leckeres bevor es am nächsten Tag nach Lima ging.

 

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Trujillo

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Trujillo

Land: Peru
Ort: Trujillo/Huanchaco
Wetter: warm/heiß

Nach einer ziemlich schlaflosen Busfahrt bin ich nach 12 Stunden in Trujillo angekommen. Die Sitze waren eigentlich bequem, aber irgendwie konnte ich trotzdem nicht wirklich schlafen. Ich hoffe, dass es bei den nächsten Nachtfahrten besser wird. In Trujillo gibt es viele architektonische Gebäude und es ist die größte Stadt in Nordperu. In der Nähe zeichnen sich die 1500 Jahre alte Moche-Pyramiden Las Huacas des Sol y de la Luna und die antike Chimú-Lehm-Metropole Chan Chan über der Wüstenlandschaft ab, beide stumme Zeugen einstiger Imperien, obwohl sie auf Sand und Schlamm erbaut wurden – mit Guide sehr intersannt. Die Städten sind noch lange nicht alle ausgergraben und es wird auch noch Jahre dauern bis dahin. Die Städte Chan Chan war einmal die größte präkolumbische Stadt in Amerika und die größte Lehmziegelstadt der Welt. Ein Tag und einen Nachmittag verbrachte ich im nahe gelegenen kleinen Ort Huanchaco, das einst ein Fischerdorf war aber heute ein reiner Urlaubsort mit Sonne, Meer, Strand und vielen Surfern. Die Sonne scheinte hier aber immer erst um 12 und wenn sie dann da war stoch sie richtig. Ich habe aber schon schönere Strände gesehen. Um einen Tag zu entspannen war es aber gemütlich. Nach drei Tagen ging es mit dem Nachtbus nach Huaraz.

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