Myanmar kompakt

Standard

Myanmar ist ein Land von dem man behaupten kann, dass es sich gerade im Wandel befindet. Von Freunden, Bekannte und Vielgereisten hört man oft, dass es wie Thailand vor 30 Jahren und mehr ist. Nach unseren knapp 2,5 Wochen dort können wir das nicht bestätigen. Seit der offiziellen Öffnung des Landes vor circa 6 Jahren (2010) prescht das Land durch Investments und dem Drang zum Massentourismus massiv vor. Zu erkennen ist das an vielen vielen neuen Baustellen für Hotels, Ressorts und von Investitionen in den Individual- und Touristentransport. Aber auch in der Bevölkerung ist das unseres Erachtens spürbar, auch wenn wir keinen Vergleich zu früher haben. Weiterhin ist der Einfluss des chinesischen Nachbars deutlich spürbar. Ob sich die wunderbare Kultur dieses Landes durch die schnellen Veränderungen konservieren lässt, ist fraglich.

Wir waren 21.09.2016 – 05.10.2016 in Myanmar, also noch in der Vorsaison.

Klima

Das Klima ist tropisch, in den nördlichen Regionen subtropisch. Für die tropischen Gebiete gilt ungefähr: März und April sehr heiß (teilweise sind 45° Grad und mehr zu erwarten), Mai bis Ende Oktober Regenzeit, November bis Februat Trockenzeit und gemäßigte Temperaturen. Wir waren am Ende der Regenzeit unterwegs. Es war schwülheiß und tägliche Regengüsse waren normal, teilweise auch mal mehrere Stunden.

Infrastruktur und Transport

Wie in vielen südostasiatischen Ländern ist der Transport mit Bussen bequem und einfach. Viele Hotels und Hostels organisieren selbst Tickets, aber es gibt in den touristischen Zentren viele kleine Agenturen, die dies auch anbieten. Die Preise sind moderat, jedoch nicht spotbillig, bpsw. Bagan -> Inle-See für 11.000 Kyat, also umgerechnet ca. 8 Euro. Generell sollte man hier immer einen Tag vorher das Ticket lösen, teilweise ist zu raten, dass man dies auch 2 Tage vorher organisiert, je nach Saison. Taxis sind verhältnismäßig teuer, man kommt allerdings nicht ganz drum rum. Versuche für Taxi-Sharing wurden teilweise von den Fahrern durch „Einzelgespräche“ umgangen, um höhere Preise zu erzielen. Fahrrad- und Kutschtransporte gibt es teilweise und sind sehr günstig. Die Bahn soll sehr abenteuerlich sein, haben wir aber nie gemacht. Im Allgemeinen sind die Straßen im schlechten Zustand. Fahrten über Land dauern meist sehr lange, da 2 größere Fahrzeuge oft nur aneinander vorbeikommen, wenn der Seitenstreifen mitbenutzt wird. Transporte per Schiff sind möglich, da Myanmar mit riesigen Flüssen durchzogen ist, allerdings ist dies nicht sonderlich günstig.

Internet und W-LAN sind in den meisten Unterkünften vorhanden, teils allerdings mit schlechter Qualität.Telefonieren in Myanmar mit ausländischer PrePaid-Karte geht nicht, da es keine Roaming-Verträge mit anderen Ländern gibt. Sprich geht nur über Skype, WhatsApp oder andere Internet-Dienste.

Sicherheit

Es gibt aus unserer Sicht kaum ein Land, in dem wir uns so sicher gefühlt haben wie dort. Das Sicherheitsgefühl ist auf den Straßen, wie auch in den Unterkünften fast greifbar und wird durch die offenherzige Art der Menschen verstärkt.

Menschen

Es ist erstaunlich, wie sich die Menschen Myanmars trotz ihrer harten Geschichte voll von Diktatoren, Kolonialherren, Kriegen, Zwangsumsiedlungen und anderer Greueltaten ihre warmherzige und freundliche Art erhalten haben. Noch nie haben wir eine so freundliche  und zuvorkommende Art erleben dürfen. An jeder Ecke findet sich ein Lächeln, welches weder aufgesetzt noch falsch ist. Probiert es aus: Lächelst Du dort einen Menschen an, dann kommt mit Sicherheit eines zurück. Viele sprechen auch mit dir ohne etwas zu verkaufen zu wollen, zwar gibt es das auch, allerdings versuchen viele junge Menschen dort einfach ihre Englisch-Kenntnisse zu trainieren oder zu verbessern. Ältere Menschen sprechen oft ein sehr gutes Englisch aufgrund der britischen Kolonialzeit.

Gesundheit

Medizinische Versorgung ist vorhanden, allerdings lange nicht auf dem westlichen Niveau. Mitarbeiter mit medizinischen Grundwissen können auch in kleineren Orten Kleinigkeiten lösen, allerdings ist für einen Ernstfall der Weg in eine größere Stadt zu raten. Reise-Impfungen sind wie in allen anderen südostasiatischen Reisen zu empfehlen, genauso wie Schutz vor Moskitos. Malaria ist in den ländlichen Gebieten wohl ein Thema, in den großen Städten oder touristischen Gebieten eher selten.

Essen und Trinken

Die birmanische Küche ist sehr abwechslungsreich und jeder wird hier fündig. Von bodenständigen Reis- und Nudelgerichten in allen Variationen  bis hin zu Fisch und Meeresgetier gibt es viele leckere Sachen. Regional gibt es zumeist noch Spezialitäten, so dass man sich auf eine wunderbare kulinarische Reise begeben kann. Was beispielweise auf unserer Reiseroute lag, war die Shan-Küche, die zwar gewöhnungsbedürftig ist, aber gut. Mittlerweile gibt es auch viele Restaurants mit europäisch ausgerichtetem Essen, meistens Burger mit Fritten oder Pizza. Generell gibt es einen vielen Restaurants eine sehr breite Palette an angebotenen Gerichten. Es ist nicht unüblich, dass man birmanische, chinesische, thailändische und italienische Gerichte in einem Etablissement findet. Die Essenspreise für lokale Gerichte sind günstig. Man bezahlt ca. 2.000-3.500 Kyat pro Gericht. Aufwändigere oder ausgefallenere Gerichte kosten locker auch mal das doppelt oder Dreifache. Es gibt teilweise auch Essen an Straßenständen, allerdings haben wir keinen gefunden, der von Aussehen und Hygiene her akzeptabel war.

Trinken kann man an vielen kleinen Straßenständen oder Supermärkten zum moderaten Preis erlangen. Das lokale Bier (Myanmar, Mandalay, Regal Seven) ist aus unserer Sicht sehr gut. Die Preise bewegen sich zischen 1,50 bis 3 Euro. Entgegen unserer Erwartung war der Bierkonsum der Bevölkerung (größtenteils buddhistisch) verhältnismäßig hoch.

Geld

Die Landeswährung ist Kyat. Es entsprechen ca. 1.400 Kyat einem Euro. Verbreitet werden auch US-Dollars angenommen, teilweise sogar bevorzugt. Wir hatten einen kleinen Vorrat an US-Dollars mitgenommen (Wichtig! Einwandfreier Zustand, am besten neue Scheine), hatten diese aber nicht wirklich benötigt. ATM’s sind mittlweise in allen großen Städten und touristischen Zentren vorhanden. Für Reisen ins Hinterland ist ein Vorrat an Geld zu empfehlen, dort sucht man ATM’s noch oft vergeblich. Generell kann man viele Touren oder Hotels in Kyat oder US-Dollars bezahlen. Je nach angebotenem Preis je Währung haben wir auch etwas in US-Dollar bezahlt, allerdings ist die Landeswährung meist die günstigere. Horrorgeschichten, dass man sein gesamtes Reisegeld in US-Dollar mitnehmen sollte, haben sich nicht bestätigt 😉 Das ist aus unserer Sicht ein Thema der Vergangenheit.

Touristisches Publikum

Während unserer Zeit in Myanmar waren sehr wenige Touristen unterwegs. Ab ca. Oktober nimmt die Anzahl der Touristen dann deutlich zu und gipfelt ca. im Dezember. Daher können wir zu dem Publikum relativ wenig sagen. Viele Touristen sind in Gruppen organisiert und man sieht von diesen auch relativ wenig (oder nur an den touristischen Hotspots), da diese in klimatisierten Touristenbussen von der einen zur anderen Sehenswürdigkeit gefahren werden. Individualreisende waren oft paarweise unterwegs. Vereinzelt auch Bagpacker, allerdings nicht sehr viele. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Anzahl an Hostels sehr mager ist, teilweise gar nicht vorhanden sind. Dazu kommt, dass für Alleinreisende Myanmar auch schnell teuer werden kann. Von der Aufteilung her würden wir schätzen 30% Prozent Europäer, 70% Asiaten, wobei viele Deutsche sowie Chinesen und Inder anzutreffen waren.

Übernachtung

Während unserer Zeit war Übernachten auch zu moderaten Preisen kein Problem. Während der Hochsaison empfiehlt es sich wohl, dass man Unterkünfte im Voraus bucht, da bezahlbare Übernachtungen dann Mangelware sind. Auf der Straße schlafen muss man sicherlich nicht, allerdings bezahlt man halt im Zweifelsfalle auch mal 50-150 US-Dollar für eine Übernachtung. Generell ist bei Übernachtung immer ein kleines Frühstück mit Kaffe, Ei, Marmelade und Toast dabei.

Unsere Übernachtungen:

Mandalay

Garden Hotel  (No 174 83rd Street (zwischen 24th und 25th Street)

Link auf booking.com

ordentlich, günstig, Warmwasser, zentrale Lage, Fahrradverleih, gutes W-LAN

25.000 Kyat pro Doppelzimmer und Nacht

Bagan (Nyaung U)

Pyinsa Rupa Guest House

Link auf booking.com

ordentlich, günstig, Warmwasser, W-LAN, tolles Frühstück auf der Dachterrasse

21.600 Kyat pro Doppelzimmer und Nacht

Inle-See (Nyaung Shwe)

Inle Inn (Yone Gyi Street)

http://inle-inn.com

sehr schön und komfortabel, günstig, Warmwasser, W-LAN, sehr netter Besitzer

30.000 Kyat pro Doppelzimmer und Nacht

Ngwe Saung Beach

Shwe Hin Tha Hotel

Link zu Tripadvisor

Einzigste Bagpacker-Bleibe unserer Reise, tolle kleine Bungalows am Strand, Terrasse mit Meerblick ruhige Randlage des Ortes, Flair, Warmwasser, W-LAN sofern Strom an war

36.000 Kyat pro Bungalow und Nacht

Grande Nwge Saung Resort

Link zu Tripadvisor

Gehobenere Unterkunft, Bungalows am Strand möglich, allerdings teuer, Pool, Warmwasser, W-LAN

60.000 Kyat pro Doppelzimmer und Nacht

Yangon

Garden Guesthouse (441-445  Mahabandoola)

heruntergekommen und alt, versifft und teilweise Schimmel in Zimmer und Bad, sehr unfreundlicher Besitzer und Personal – unsererseits definitiv nicht zu empfehlen

24.500 Kyat pro Doppelzimmer und Nacht

Beautyland Hotel II (182-192 33rd-Street)

Link zur Homepage

Link zu booking.com

freundliches Personal und schöne Zimmer, AC konnte man schlecht einstellen, Warmwasser, W-LAN

38.000 Kyat pro Doppelzimmer und Nacht

Kostenaufstellung Myanmanr (in Klammer für Gesamt inkl. 1,5 Wochen Singapur und Malaysia)

1.700 Euro für Flüge

228 (450) Euro für Transporte

343 (712) Euro für Übernachtungen –> im Schnitt 14,30 (15,50)  pro Person und Tag; wir hatten einige Nachfahrten im Bus, daher günstiger

189 (315) Euro für Essen und Trinken

106 (199) Euro für Eintritte und Touren

112 (398) Euro für Einkäufe & Sonstiges

Ergibt 2.678 (3.774) Euro für 2 Personen in 4 Wochen

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